Allgemein, Donnerstag, Freitag

Christof Schläger

Donnerstag | 9.9. | 19:30 Uhr
Freitag | 10.9. | 19:10 Uhr

Der mehrfach preisgekrönte Künstler Christof Schläger, geboren 1958 in Beuthen, studierte zunächst Verfahrenstechnik und Bauingenieurswesen. Die ersten Klangperformances entstanden Anfang der 1980er Jahre, die erste Klangmaschine wurde 1984 in der Galerie Peinture Fresh, Paris, ausgestellt. Es folgten zahlreiche multimediale Aktionen, Konzerte und Festivals im In- und Ausland. Christof Schläger ist Initiator des Kunstwaldes auf dem früheren Zechengelände Teutoburgia in Herne. Dort und in Amstelveen (NL) lebt und arbeitet der freischaffende Künstler.

Christof Schläger nennt seine Schöpfungen nicht Instrumente, sondern Maschinen. So sehen sie auch aus. Sie sind aus unverkleideten technischen, teils elektrischen Bauteilen konstruiert. Man erkennt Stahlrohre, Schläuche, grobe Federn, Klingeln, kleine Motoren und viele Kabel, die sich, sorgfältig gebündelt, wie Adern an den Maschinen entlang ziehen und sie mit Strom versorgen. Die originellen, vom Künstler entworfenen und aus unzähligen mechanisch-elektrischen Einzelelementen zusammengesetzten Objekte oder Instrumente, die er auch Geräusch-Gestalten [=Aural Shapes] nennt und damit auch ihre Individualität, ja Personifizierung zum Ausdruck bringt, werden von Strom angetrieben und von einem dafür ausgelegten und programmierten Computernetzwerk inszeniert. Sie sind nicht nur mit Hilfe einer an das Netzwerk angeschlossenen Tastatur einzeln bespielbar, sondern erlauben dem Künstler den aktiven und interaktiven Zugriff auf alle Instrumente gleichzeitig. 

Bei der konzertanten Aufführung werden die einzelnen Objekte, deren Erscheinung auch rein optisch-ästhetisch ein reines Vergnügen ist, nacheinander zum Tönen gebracht, bis sie sich zu einem umfassenden Klangdschungel vereinen. Dazwischen liegen Zirpen, Schnalzen, Flattern, Sausen, Knistern, Knacken und Rauschen, die einzelnen Töner setzen sich punktuell in Bewegung und beginnen ihr je eigenes Geräusch, die Töne hüpfen durch den Raum wie Kiesel auf dem Wasser, durchlaufen ihn in Wellen und verbreiten sich in alle Richtungen. Knackdosen knacken, Schellenbäume scheppern, Whupi, der Raumgreifer, setzt seine Membranen in Schwingung und die wuchtige Federine beginnt zu dröhnen.

Beitrag im WDR

christofschlaeger.de

Klangraum Teutoburgia | 3D Rundgang